Pfingsten 2021

von Livia Sold und Harald Schwalbe

Pfingsten als es geschah: Ein Haus voller versammelter Menschen und dann kam Gottes Geist. Pfingsten 2021: Versammlungen sind gerade nicht so angesagt. Die sieben Gottesgaben sind trotzdem für alle da.

In St. Bonifatius gestaltete die Musikgruppe die Andacht am Pfingstsonntagabend. Die Texte zu den Gaben der heiligen Geistkraft sind von Hildegard Müller-Brünker, Mai 2021 (kfd Köln). Text und Erläuterung zu "Ruach" sind zitiert aus dem Liederheft "Hagios" von Helge Burggrabe. Das verwendete Foto wurde von Urte Seiler-Späth zur Verfügung gestellt.

Weisheit

Die erste Kerze wird entzündet für die Gottesgabe der Weisheit.

Nicht Wissen oder die Klugheit sind gemeint, sondern eine Haltung, einfühlsam, achtsam, wahrhaftig und besonnen mit der eigenen Lebenssituation und allem Geschaffenen.

Einsicht

Die zweite Kerze wird entzündet für die Gottesgabe der Einsicht.

Der Weg der Einsicht ist der erste Schritt zur Veränderung. Wo die Einsicht fehlt, fehlt auch die Bereitschaft, sich auf Veränderungen, auf Lebensprozesse einzulassen, sich weiterzuentwickeln, dazuzulernen.

Rat

Die dritte Kerze wird entzündet für die Gottesgabe des Rates.

Guter Rat ist teuer, aber guter Rat ist manchmal auch lebensnotwendig. Guten Rat geben – aber auch Rat annehmen zu können, jemanden um Rat fragen, heißt offen sein für die Fragen und Anliegen der Menschen und die eigene Befindlichkeit.

Erkenntnis

Die vierte Kerze wird entzündet für die Gottesgabe der Erkenntnis.

Erkennen – ein biblisches Wort, es meint sehr viel mehr als sehen oder verstehen. Es meint, tiefer und genauer hinzuschauen, Hintergründe und Zusammenhänge zu erfassen. Wahre Erkenntnis führt zu Toleranz, Akzeptanz und Gerechtigkeit.

Stärke

Die fünfte Kerze wird entzündet für die Gottesgabe der Stärke.

Stärkung brauchen wir Menschen, weil es manches in unserem Leben gibt, was unsere Hoffnung und Zuversicht schwächt. Es ist eine Stärke, die von innen kommt, weil sie von Gott kommt, nicht Macht, die von außen gegeben wird.

Frömmigkeit

Die sechste Kerze wird entzündet für die Gottesgabe der Frömmigkeit.

Echte Frömmigkeit hat nichts zu tun mit Frömmelei. Von der Wortwurzel her bedeutet fromm so viel wie taugen, sich bewähren. Fromm sein heißt, das eigene Leben im Hinblick auf die Offenbarung Gottes zu gestalten.

Gottesfurcht

Die siebte Kerze wird entzündet für die Gottesgabe der Gottesfurcht.

Nicht Angst vor Gott, sondern die Ehrfurcht vor dem unergründlichen Geheimnis Gottes. Es heißt, die Unbegreiflichkeit Gottes zu achten und zu wahren, sich einlassen auf die Größe Gottes in der Anerkennung der eigenen menschlichen Begrenztheit.

"Ruach...

..., ruach, ruach elohim,
ruach, ruach, ruach chayim, ruach elohim.

Das hebräische Wort ruach bedeutet "Atem" und zugleich auch "Geist". (...) Faszinierend an der Wortbedeutung von ruach ist, dass uns Menschen in gleicher Weise Atem und Geist erfüllen und am Leben erhalten, uns im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTern."

Mein persönliches Gefühl

Viele Menschen dicht beisammen - das gibt es im Moment eher da, wo Menschen mit wenig Geld leben, als bei Veranstaltungen und in unseren Kirchen. Aber die heilige Geistkraft weht, wo sie will und so kommt sie auch dahin, wo nur wenige versammelt sind.

Ich fand die Andacht am Pfingstsonntagabend so schön, dass ich das teilen möchte. Schaut mal.


(LS)

Mein persönliches Gefühl

Pfingsten: Immer ein Fest der Gemeinschaft. Wo und wie entsteht Gemeinschaft?

Gemeinschaft im Glauben entsteht um die gemeinsame Mitte. Gemeinschaft entsteht, wenn minimal zwei oder drei Menschen gemeinsam sind.
Da ist ER unter ihnen.

Im Umkehrschluss:

Gemeinschaft entsteht nicht in "professioneller" Einsamkeit, in "professionellem" Desinteresse.
Gemeinschaft entsteht nicht, wenn es nur um die eigenen Interessen geht.
Religion steht für Rückbindung. Geht nur in Gemeinschaft.

Es ist also einfach - und ER lädt immer dazu ein:

Gemeinschaft


(HS)